Erfolgreicher Projektabschluss in Griechenland
Der letzte Erfahrungsaustausch führte die Teilnehmer in der Zeit vom 21.01. bis 25.01.2019 nach Athen, der Hauptstadt Griechenlands.
Zum Auftakt des Austausches organisierte der Projektpartner und Gastgeber, die EEO Group S.A., Athen, eine Projektabschlusskonferenz auf der über die Ziele und das seit 2016 im bisherigen Projektverlauf Erreichte sowie den geplanten Aktivitäten innerhalb dieses Austausches berichtet wurde.
„Barrierefreier Tourismus - Den Weg frei machen!“, ist ein Programm in Griechenland, welches es sich zur Aufgabe gemacht hat, Menschen mit Handicap einen Urlaub und Freizeitaktivitäten anbieten zu können, der ganz speziell auf ihre Bedürfnisse abgestimmt sind. Herr Evangelos Koutsianopoulos stellte das Programm und dessen Aktivitäten in einem, zum Teil interaktiv durchgeführten, Workshop vor.
Was es heißt, nicht sehen zu können und einem anderen Menschen, im wahrsten Sinne des Wortes, blind zu vertrauen, konnten die Teilnehmer im „Tactual Museum – The Lighthouse for the Blind of Greece“ erfahren. Die hier ausgestellten Exponate sind exakte Nachbildungen von Statuen, Gefäße, Skulpturen und Artefakte, welche in anderen Museen Griechenlands ausgestellt sind, doch mit dem Unterschied, dass in einem Tactual Museum das Berühren und Ertasten ausdrücklich erwünscht ist. Das Museum in Athen ist eines von 4 bis 5 dieser Art auf der ganzen Welt.
Damit Menschen, welche mit einem Handicap leben, auch Reisen durchführen und Erholung in anderen Teilen Griechenlands finden können, entwickelte Herr George Dimopoulos, Betreiber des Reisebüros „Himalaya Travel“ in Athen, einen Reiseführer, welcher alle touristischen Attraktionen, Freizeitaktivitäten und Unterkünfte von 52 Städten in Griechenland enthält, die völlig barrierefrei sind. In den darauf folgenden Gesprächen wurde von Teilnehmern festgestellt, dass es solch einen Reiseführer bis auf in der Tschechischen Republik weder in Lettland, in Großbritannien noch in Deutschland gibt. Es kam die Frage nach dem „Warum?“ auf und ob es möglich wäre einen solchen Reiseführer in dem jeweiligen Land oder sogar Europa übergreifend zu erstellen.
Laute Sirenen, hektisches Umherlaufen von Leuten und Stimmengewirr, so begann der Besuch des „School Life and Education Museum“. Alles nur „Übung“, aber der Beginn eines sehr interessanten und emotionalen Workshops. Die Teilnehmer wurden in zwei Gruppen geteilt und sollten sich in die Lage einer Familie auf der Flucht aus ihrem Heimatland versetzen. Das weite Laufen in unbekanntem Gelände, die Angst verhaftet zu werden oder nichts zu essen und zu trinken zu finden. All diese Eindrücke sind versucht worden, in einem Rollenspiel darzustellen. Dies ist nur einer von vielen Workshops, welches das Museum anbietet.
Das Museum wurde mit dem Hintergrund aufgebaut, darin, die Geschichte der Schulbildung Griechenlands durch die Erhaltung und Erforschung der Bildungsgeschichte und der Schulen zu bewahren. Unter den Sammlungen des Museums für Schulleben und Bildung befinden sich Schulbücher, Archive und Schulmaterial aus der Zeit von vier, 17. bis 20., Jahrhunderten. Diese stammen aus weiten Teilen der ganzen Welt, wie z. Bsp. aus Frankreich, Deutschland, England, Amerika, Russland, Türkei, Italien, Ungarn, Bulgarien, Israel, Peru, Japan, Indien, Thailand, Sri Lanka, Saudi-Arabien, Libanon, Israel, Ägypten, Tunesien, Zaire, Korea. Die Ausstellung des Museums bietet dem Besucher anhand von Schulpublikationen, Schulkarten und Unterrichtsmaterial einen Einblick in die Bildungsgeschichte Griechenlands.
Eine weitere Station auf der Agenda war das Museum für Kykladische Kunst. Es ist ein lebendiges und attraktives Reiseziel im Herzen von Athen und konzentriert sich auf die Förderung der antiken Kulturen der Ägäis und Zypern, mit besonderem Schwerpunkt auf die Kykladen-Kunst des dritten Jahrtausends vor Christus. Des Weiteren bietet das Museum Workshops und Werkstätten für Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen an. Kinder und Jugendliche mit körperlichem Handicap gestalten hier Exponate aus der Ausstellung für andere Personen mit Handicap nach. Auf diese Weise ist es möglich, auf der einen Seite mit Spiel und Spaß therapeutische Maßnahmen durchzuführen und auf der anderen Seite, die Ausstellungsstücke anderen Menschen zugänglich zu machen.
Neben dem Besuch zweier Hotels in Athen, dem „Athens Marriott Hotel“ und dem „Athens Tiare Hotel“, welche spezielle Angebote für Gäste mit Einschränkungen anbieten, stand zum Abschluss der Woche noch ein Besuch des „Akropolismuseum“ auf der Agenda.
Tief beeindruckt, von den Angeboten für barrierefreien Tourismus, kehrten die Teilnehmer nach fünf sehr informativen, interessanten und zum Teil auch sehr emotionalen Tagen aus Athen zurück.